Woran Sie einen schlechten Coach erkennen

Einen_Schlechten_Coach_Erkennen

Die Qualität im Coaching ist entscheidend für den Erfolg. Doch wie unterscheidet man gute Coaches von Scharlatanen, woran kann man einen schlechten Coach erkennen? Bedingt durch die Pandemie sind viele Unternehmen derzeit gezwungen, sich neu aufzustellen. Die Nachfrage nach Supervision und Coaching ist entsprechend hoch. Ein passendes Angebot zu finden, ist jedoch nicht immer leicht, da der Markt in den vergangenen Jahren massiv gewachsen ist. Zudem mischen sich unter die Vielzahl professioneller Anbieter auch zweifelhafte Dienstleister. Doch wie lässt sich ein seriöser von einem unseriösen Coach unterscheiden? Die Österreichische Vereinigung für Supervision und Coaching (ÖVS) gibt Tipps.

Die Berufsbezeichnungen „Coach“ und „Supervisor“ sind hierzulande nicht geschützt. Daher kann sich jede Person als Coach bezeichnen und ihre Beratungsleistungen anbieten. Kommt ein Unternehmen jedoch an ein schwarzes Schaf unter den Beratern, läuft es Gefahr, Vertrauen bei den Mitarbeitern einzubüßen. Wolfgang Knopf, Geschäftsführer der Österreichischen Vereinigung für Supervision und Coaching (ÖVS) verrät, worauf Unternehmen bei der Wahl ihrer Berater achten sollten.

4 Tipps, woran Sie einen schlechten Coach erkennen:

1. Qualifikation und Referenzen fehlen

Unternehmen sollten sich nur an einen Coach oder einen Supervisor wenden, der über eine entsprechende Ausbildung verfügt und bereits in der Beratung tätig ist. „Kann ein Berater keinerlei Referenzen vorweisen, ist das meist ein schlechtes Zeichen“, meint Wolfgang Knopf.

2. Unkenntnis und Drängen auf Vertragsunterzeichnung

In einem persönlichen Erstgespräch lässt sich rasch herausfinden, ob eine vertrauensvolle Beziehungsebene zwischen Klient und Berater möglich ist. „Holt ein Coach vorab keinerlei Informationen zum Unternehmen und dessen Kerngeschäft ein, akzeptiert den Auftrag, ohne die Rahmenbedingungen klar anzusprechen, oder verzichtet auf die Vereinbarung von Erfolgsparametern, sollte man misstrauisch werden“, empfiehlt der Experte. Drängt der Coach darüber hinaus bereits im Vorgespräch zu einer Vertragsunterzeichnung, ist es laut Knopf ratsam, sich eine Alternative zu suchen: „Seriöse Berater geben ihren potentiellen Klienten stets Bedenkzeit. Beim Erstkontakt sollte kein Vertrag unterschrieben werden.“

3. Überhebliches und zwiespältiges Verhalten

Präsentiert sich der Coach als Alleskönner und Ansprechpartner für jedes Problem, ist Vorsicht geboten. In der Regel spezialisieren sich professionelle Anbieter auf bestimmte Themengebiete und Zielgruppen. „Unseriöse Berater agieren überdies häufig anmaßend, indem sie sich ohne Erlaubnis in interne Angelegenheiten des Unternehmens einmischen, die nicht Gegenstand der Beratung sind. Oftmals fungieren sie auch als einseitiges Sprachrohr und ergreifen entweder Partei für das Management oder das Team“, weiß Knopf.

4. Beratung bleibt wirkungslos

Ein letzter eindeutiger Anhaltspunkt dafür, dass man es als Unternehmen nicht mit einem seriösen Berater zu tun hat, ist der Verlauf des Coachings oder der Supervision: „Bietet ein Coach nur eine einzige Lösungsmöglichkeit an, ohne sich Zeit für die Klärung der Situation zu nehmen oder Rückfragen zu stellen, ist ein Scheitern des Prozesses bereits vorprogrammiert. Werden zudem keinerlei Anstöße für eine Weiterentwicklung gegeben, es ist sinnvoll, die Zusammenarbeit zu beenden“, so der Supervisor und Coach Knopf. Denn das langfristige Ziel eines Beratungsprozesses – egal ob Coaching oder Supervision – sollte immer die nachhaltige Qualitätssicherung sein. Dann sind Unternehmer, Führungskräfte und Mitarbeiter in der Lage, auf Veränderungen in der Arbeitswelt zu reagieren und auch in schwierigen und herausfordernden Situationen des Berufsalltags, ihre Kompetenzen unter Beweis zu stellen.

Über die Österreichische Vereinigung für Supervision und Coaching (ÖVS)

Die Österreichische Vereinigung für Supervision und Coaching (ÖVS) ist der österreichische Berufsverband für Supervision und Coaching. Die ÖVS hat ihren Sitz in Wien, verfügt über Vertretungen in allen Bundesländern und ist Mitbegründer des europäischen Dachverbands ANSE (Association of National Organisations for Supervision in Europe), wodurch sie federführend an der qualitativen Entwicklung von Supervision, Coaching und Organisationsberatung in Europa beteiligt ist.