„Zeit ist wertvoll und begrenzt, besonders in Führungspositionen. Wichtige Prioritäten werden von aktuellen Dringlichkeiten übertrumpft und umgekehrt. Eine große Herausforderung an die Multitasking-Fähigkeiten von Führungskräften“, so Katharina Fischer-Ledenice, Geschäftsführerin des Hernstein Instituts, zum aktuellen Umfrage-Ergebnis.
Für ein Viertel aller befragten Führungskräfte in Österreich, Deutschland und der Schweiz gehört Multitasking zum Alltag: Österreichische Führungskräfte haben am häufigsten mehrere Aufgaben gleichzeitig zu erfüllen, Schweizer Führungskräfte zumindest sehr oft, ein differenzierteres Bild zeigt sich bei Führungskräften in Deutschland. Die befragten ManagerInnen stimmen darin überein, dass jede Führungskraft ein hohes Maß an Multitasking-Fähigkeiten besitzen muss. Geteilt sind die Meinungen darüber, ob Multitasking zu Stress und Überforderung führt, und wie effizient bzw. ineffizient Multitasking zu beurteilen ist.
Wie die Umfrage ergeben hat, ist Multitasking vor allem ein Phänomen großer Organisationen (ab 1000 Mitarbeitern) sowie kleinerer Großunternehmen (100 bis 249 Mitarbeiter). Dies resultiert bei Ersteren aus der Komplexität und Größe des Unternehmens, bei kleineren Großunternehmen aus oft ungeklärten Arbeitsabläufen, Verantwortlichkeiten und Strukturen.
Entwicklung von Multitasking-Fähigkeiten
Die Anforderung an die eigene Multitasking-Fähigkeit ist – nach dem Empfinden der Befragten – in den letzten fünf Jahren gestiegen. Darüber sind sich vor allem österreichische und Schweizer Führungskräfte mit 78% einig. Für 40% der deutschen Führungskräfte sind die Ansprüche an die Multitasking-Fähigkeiten gleich geblieben. Es kann davon ausgegangen werden, dass „gleich geblieben“ hier „gleich hoch geblieben“ bedeutet, da es kaum Führungskräfte gibt, die der Meinung sind, dass die Anforderungen gesunken sind.
Bewertung von Multitasking
Überraschenderweise sind frühere Klischees heute überholt: Aussagen, wie „Wer schnell ist, ist schlau“, „Wenn man langsam ist, ist man genau“ und „Wer viel gleichzeitig tut, ist produktiv“ finden bei heutigen Führungskräften kaum Anklang. Die größte Zustimmung findet die Aussage „Wer sich nicht ablenken lässt, ist zielorientiert“. Zielorientierung hat – nicht zuletzt aufgrund der Theorie des Managements by Objectives – einen hohen Stellenwert unter den Führungskräften.
Der Hernstein Management Report ist eine jährlich durchgeführte Studie zu aktuellen Leadership- und Managementtrends. Die Abwicklung und Auswertung der Studie erfolgt durch OGM Österreichische Gesellschaft für Marketing, Wien.
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Foto: istockphoto
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