Der Fachkräftemangel ist in aller Munde. Unternehmer, die bereits qualifizierte Mitarbeiter haben, sollten deswegen alles dafür tun, diese an sich zu binden. Das gelingt beispielsweise durch eine ausgeprägte Lobkultur. Denn wenn sich die Angestellten wertgeschätzt und gesehen fühlen, bleiben sie eher in einem Unternehmen und schauen sich nicht so schnell nach alternativen Arbeitsstellen um.
Warum Mitarbeiterbindung so wichtig ist
Zufriedene und loyale Mitarbeiter sind ein essenzieller Teil eines gut funktionierenden Unternehmens. Denn eine eingespielte und erfahrene Truppe liefert oft bessere Ergebnisse als ein wild zusammengewürfeltes Team, das sich alle paar Monate neu zusammensetzt. Darüber hinaus bleiben zufriedene Mitarbeiter dem Unternehmen oft auch dann noch treu, wenn es nicht mehr so gut läuft. So lassen sich Krisenzeiten besser überstehen. Natürlich gibt es viele verschiedene Maßnahmen zur Mitarbeiterbindung. Hier soll es aber um die Lobkultur in Unternehmen gehen.
Motivation und Anerkennung
Ein gut platziertes Lob hat direkt mehrere positive Effekte. Es verpasst dem Mitarbeiter einen Motivationsschub, sodass er mit noch mehr Einsatz und Elan bei der Sache ist. Gleichzeitig verspürt er Anerkennung und nimmt sich selbst als wichtiger Teil des Unternehmens wahr. Wer immer nur Kritik hört, fühlt sich hingegen nicht wertgeschätzt. Die Gefahr, dass ein solcher Mitarbeiter bei der nächsten Gelegenheit seinen Hut nimmt, ist groß. Werden Angestellte hingegen regelmäßig gelobt, haben sie weniger Angst, auch Fehler zuzugeben und neigen nicht so stark dazu, diese zu vertuschen.
Wie stark sich Angestellte einem Unternehmen verpflichtet und verbunden fühlen, hängt also vor allem vom Führungsverhalten ab. Dabei geht es jedoch keineswegs darum, inflationär Lobeshymnen an alle Mitarbeitenden zu verteilen. Die merken nämlich schnell, wenn die guten Worte nur Mittel zum Zweck und nicht ernst gemeint sind. Deswegen ist es wichtig, eine Lobkultur einzuführen, die persönlich, ehrlich und konkret ist.
Richtig loben
Die Art und Weise, wie der Mitarbeiter das Lob bekommt, kann variieren. Im persönlichen Gespräch lässt sich schnell ein Lob aussprechen. Das sollte im täglichen Geschäft auch regelmäßig passieren. Zusätzlich können Unternehmen ihren Mitarbeitern aber auch auf andere Art und Weise ein Lob zukommen lassen. Das gelingt beispielsweise über Präsentkörbe, über besondere Bonuszahlungen oder über eine schöne Dankeskarte. Damit sie persönlicher wird, sollte sie von Hand unterschrieben werden.
Individualisiertes Lob
Ein Lob an das Team kann von Zeit zu Zeit natürlich angebracht sein. Allerdings sollten Führungskräfte dafür sorgen, dass einzelne Mitarbeiter nicht in der Menge verschwinden und sie auch gezielt einzeln ansprechen und loben. Dabei kann spezifisch das hervorgehoben werden, was diejenige Person zu einem Projekt beigetragen hat. Wenn sie beispielsweise für die Kommunikation mit dem Geschäftspartner oder dem Kunden zuständig war, kann sie dafür gelobt werden. Das geht mit einem weiteren wichtigen Aspekt einher: Das Lob sollte möglichst konkret sein. Denn bei zu viel Allgemeingültigkeit schwindet auch das Gefühl der Wertschätzung.
Zeitnah loben
Lob sollte nicht gesammelt, sondern zeitnah weitergegeben werden. Sonst kann es passieren, dass die Mitarbeiter überzeugt davon sind, dass sie nichts richtig machen. Die Abstände sollten also nicht zu groß sein. Auch kleine Teilerfolge dürfen gerne gelobt werden. Dann wissen die Mitarbeiter, dass sie auf dem richtigen Weg sind und fühlen sich direkt viel motivierter.
Lob weitergeben
Die Strukturen in vielen Unternehmen sind verwoben. Bis ein Projekt abgeschlossen ist, müssen viele verschiedene Menschen darüber schauen. Das dient dem kreativen Prozess sowie der Qualitätskontrolle. Allerdings bedeutet das auch, dass Lob aus verschiedenen Unternehmensbereichen oder sogar von externer Seite nicht bei den Mitarbeitern ankommt. Deswegen sollten leitende Angestellte und Führungskräfte solches Lob stets weitergeben.
Einfach „Danke” sagen
Es muss nicht immer ein überschwängliches Lob sein. Der Arbeitsalltag ist oft voller Routine-Aufgaben, die die Mitarbeiter problemlos abarbeiten. Hier wäre ein Lob vielleicht fehl am Platz. Allerdings bricht sich der Chef auch keinen Zacken aus der Krone, wenn er zwischendurch Danke sagt und nicht einfach stillschweigend alles für selbstverständlich erachtet. Auch dann fühlen sich Angestellte besser wertgeschätzt, was natürlich auch der Mitarbeiterbindung zuträglich ist.
Um Rat fragen
Es gibt noch eine andere, sehr subtile Art, seine Mitarbeiter zu loben. Beispielsweise können auch Führungskräfte um Rat fragen und um eine ehrliche Einschätzung ihrer Untergebenen bitten. Dabei darf gerne der jeweilige Fachbereich der betroffenen Person berücksichtigt werden. So kommt das versteckte Lob besonders gut an.