„Game over“ heißt es ja derzeit für viele Unternehmen und ihre Manager. Hier gilt es den richtigen Weg aus der Krise zu finden. Worauf es beim Leadership jetzt ankommt und warum der „Lemming-Reflex“ vermieden werden sollte, analysiert Mag. Heinz Jarmai von der Beratergruppe Neuwaldegg.
Was hat sich geändert seit dem 15. September 2008, jenem Tag, als Lehman Brothers Insolvenz anmeldeten? In der Wirtschaft und Politik scheint seit diesem Ereignis nichts mehr unmöglich und der wirtschaftlichen Entwicklung wurde ihre Basis – Vertrauen – entzogen. Seitdem ist das K-Wort in aller Munde und verengt unsere Aufmerksamkeit auf Weniges: auf „hier, jetzt und sofort“.
- „Krisen sind Bedrohungen nicht nur einzelner Werte, sondern des Systembestands in seinem eingelebten Anspruchsniveau.“ Niklas Luhmann
Dies macht den Unterschied, es geht nicht mehr um dies oder jenes, sondern es steht die Welt, so wie wir sie gewohnt sind, auf dem Spiel. Denn jede Krise ist ein Zeitfenster der Auswahl – was sich behauptet, geht gestärkt aus ihr hervor, anderes verschwindet oder verliert dauerhaft an Bedeutung und manchmal entsteht auch Neues. Die Tageszeitung „Der Standard“ vom 14. November hat dankenswerterweise einen Kalender der Krisen – vom Bankrott des Hauses Habsburg 1557 bis zu 9/11 2001 – zusammengestellt und jeweils beschrieben, welche Wendepunkte diese Ereignisse markieren.
Nützen wir diese erste grundsätzliche Analyse der aktuellen Situation für unseren Fokus Führung, so liefert sie zwei Empfehlungen:
1. Überprüfen und Sichern
In Wirtschaftsorganisationen geht es hier in erster Linie um Liquidität, in zweiter um die Wertschöpfungskette und in dritter um die Vertrauensrelationen zu den wichtigen Stakeholdern. Und manchmal ist dieser dritte Aspekt entscheidend für die ersten beiden. Die Krise erzwingt jedoch mehr als einen Routine-Check. Denn durch die radikal veränderten Rahmenbedingungen können genau die Erfolgsprinzipien der Vergangenheit die größten Gefahrenpotenziale der Gegenwart sein. Gerade jetzt brechen bisher erfolgreiche Geschäftsmodelle fast schlagartig zusammen – Investmentbanken waren nur das erste Glied in dieser Kette im Finanzsystem und jede andere Branche hat vermutlich ebenfalls ihre sensiblen Glieder …
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