Was tun, HR?

Umfrage zeigt: 90 Prozent der Personaler erleben einen tiefgreifenden Wandel der Arbeitswelt, aber die Hälfte weiß nicht, was zu tun ist

Die HR-Verantwortlichen sind sich einig: Die Arbeitswelt erlebt einen erheblichen Wandel. Das sagen mehr als 92 Prozent der deutschen Personal-Manager. Wie damit umzugehen ist, glaubt aber nur rund die Hälfte zu wissen: So sagen knapp 50 Prozent, dass sie keine gute Übersicht über die Maßnahmen haben, die es zu ergreifen gilt, um diesem Wandel zu begegnen. Das ist ein Ergebnis der Umfrage unter 600 Personalchefs, die von der Quadriga Hochschule Berlin im Auftrag von XING befragt wurden. Diejenigen, die angegeben hatten, dass sie wüssten, was zu tun ist, wurden gefragt, welche Maßnahmen aus ihrer Sicht die wichtigsten sind. Dabei wurden am häufigsten genannt: „Gute Führungskultur“, „Work-Life-Balance“ und „Offen bleiben für Neues“.

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Laut HR-Experte Gero Hesse zeigen die Ergebnisse deutlich, dass die allermeisten Personalisten in Deutschland zwar das Problem kennen, aber viel Nachholbedarf haben, was Lösungen angeht. „Alte Rezepte funktionieren nicht mehr. Denn Fachkräfte können sich zunehmend aussuchen, was, wo und unter welchen Bedingungen sie arbeiten wollen. Da man für echte Innovationen Mitarbeiter braucht, die Dinge anders machen, sind auch die Unternehmen aufgefordert, ihrerseits andere Bedingungen zu bieten. Insofern ist eine offene, freie und dadurch attraktive Unternehmenskultur wettbewerbsentscheidend. Das erfordert neues Denken, denn die alten, hierarchischen Strukturen funktionieren immer schlechter. Hier sind nicht nur die Personaler, sondern auch die Unternehmenslenker gefragt.“

Mehr als 60 Prozent geben der Innovationskraft der eigenen Organisation mäßige oder gar schlechte Noten. Ein ähnliches Ergebnis erzielt die Frage nach der eigenen Autonomie am Arbeitsplatz: Nur rund 50 Prozent der Befragten gaben an, dass Kolleginnen und Kollegen weitgehend frei sind, ihre Tagesabläufe souverän zu gestalten und selbst Prioritäten zu setzen. Dementsprechend bewerteten nur rund 45 Prozent der Befragten die Mitbestimmungsmöglichkeiten im eigenen Unternehmen positiv.

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