Generationen managen

Man muss kein Demografie-Experte sein, um zu erkennen: ältere Mitarbeiter sind das Humankapital der Zukunft. Damit Ihr Personalmanagement morgen nicht von gestern ist, hat das WIFI Wien ein neues Berufsbild generiert: den Generationen-Manager.

Das Wechselspiel von Globalisierung, demografischem Wandel und Jugendkult ist eine brandaktuelle Herausforderung, der sich früher oder später jedes Unternehmen in Österreich stellen muss. Nicht nur wegen der Vorgabe der EU, die durchschnittliche Beschäftigungsquote österreichischer Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer zwischen 55 und 64 Jahren bis 2010 auf 50 Prozent zu erhöhen. Die Wirtschaft wird zunehmend auf die Älteren angewiesen sein. „Schon jetzt gibt es in bestimmten Branchen einen Mangel an Fach- und Führungskräften – und es wird noch mehr, da der Nachwuchs fehlt“, so Mag. Markus Rimser. Er ist der Lehrgangsleiter des neuen Ausbildungsprogramms zum „Generationen-Manager“ des WIFI Wien, das im Frühjahr 2007 startet. „Wir wollen vor allem Klein- und Mittelbetrieben das Handwerkszeug mitgeben, um unternehmerische und generationsstrategische Zusammenhänge analysieren und beurteilen zu können.“ Im Lehrgang soll etwa das Bewusstsein für die demografische Entwicklung und ihre Konsequenzen geschaffen werden, das Know-how gelehrt werden, um ein Generationen-Management-Konzept erstellen zu können, aber auch das Basiswissen aus den Bereichen Personal- und Organisationsentwicklung wird vermittelt.

„Es wird einen Kulturwandel geben“, sagt Rimser, „in den Köpfen herrscht noch immer das Defizit-Modell des Alters.“ Dabei gelte es, wegzukommen von dem Jugendwahn und der Altersdiskriminierung – von den Polaritäten alt/jung, Mann/Frau, Akademiker/Nichtakademiker und den Vorurteilen, die damit verbunden sind. Tandem-Modelle und Mentoringsysteme machen vor, wie Unternehmen mit der demografischen Veränderung umgehen können. Der Ältere, der die Erfahrung hat, zeigt dem Jüngeren etwa, wie er besser mit Stress-Situationen umgehen kann. Der Jüngere hilft mit innovativen Inputs und beim Umgang mit neuen Medien. Das Optimum: Jeder kennt seine Stärken und Schwächen, Misstrauen weicht Wertschätzung. Wer jetzt schon einen Generationen-Manager im Unternehmen hat, ist – zumindest in Österreich – ein Vorreiter bei diesem wichtigen Thema.

Infos zum Lehrgang Generationen-Manager finden Sie hier



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