Im wissenschaftlichen Bereich besteht für Väter immer noch eine sehr hohe Hemmschwelle, Karenz in Anspruch zu nehmen. Durch die „Papawochen“ setzt das AIT Austrian Institute of Technology ein Signal für seine Mitarbeiter und die Gesellschaft, dass die Familie in wichtigen Lebensphasen an erster Stelle kommt. Familie ist wichtig und das Commitment dafür wird bei AIT nicht geduldet, sondern ist ausdrücklich erwünscht. Der Aufsichtsrat des AIT hat der Einführung einer Betriebsvereinbarung zu den Papawochen im Rahmen des Forschungskollektivvertrages zugestimmt. Dadurch ermöglicht das AIT Vätern von neugeborenen Kindern bis zu zwei Wochen bezahlten Sonderurlaub zu nehmen. Dadurch wird es dem Vater ermöglicht, sich intensiv um die Betreuung seines Neugeborenen und der Mutter zu kümmern.
Maßgeblich unterstützt wurde die Einführung der Papawochen durch die Infrastrukturministerin Doris Bures und die Präsidentin von Forschung Austria Gabriele Ambros. „Vor allem unter den Wissenschaftlern ist es nicht sehr verbreitet in Vaterkarenz zu gehen. Die ‚Papawochen‘ erleichtern es den Vätern, eine gewisse Zeit bei ihren Familien zu bleiben. Ich begrüße solche unternehmensinternen Regeln sehr. Projekte wie diese können der Grundstein für eine aktive Vaterschaft und damit ein wichtiger Beitrag zu Chancengleichheit sein“, so Ministerin Bures. Ein Wunsch von der Bundesministerin ist es, dass sich andere Unternehmen an den beiden Leitbetrieben AIT und JOANNEUM RESEARCH ein Beispiel nehmen. Beide Unternehmen gehen mit den „Papawochen“ 2010 in die Offensive.
Die „Papawochen“ sind für die Bindung der Väter an ihre Kinder von großer Bedeutung. Gerade in der ersten Zeit nach der Geburt ist es für die Mütter wichtig Unterstützung zu Hause zu bekommen und für die Väter sind die ersten Monate für die Vertiefung der Beziehung zu ihren Kindern unerlässlich.
„Natürlich bleiben alle Sozialleistungen während den ‚Papawochen‘ für die Väter erhalten. Es besteht vor, nach und während dieser Zeit ein Kündigungsschutz und die Gehälter werden voll ausbezahlt. Die Väter werden in ihrer neuen Lebenssituation von den Unternehmen unterstützt. Diese Zusatzvereinbarungen sollen den Arbeitnehmern von AIT und JOANNEUM RESEARCH die Sicherheit geben, diese Freistellung auch wirklich in Anspruch zu nehmen. Ein Wunsch von Forschung Austria ist es, dass sich die Partnerbetriebe daran ein Beispiel nehmen und solche ‚Papawochen‘ für ihre Betriebe in Erwägung ziehen“, gibt sich Gabriele Ambros, Präsidentin von Forschung Austria – des Dachverbandes der außeruniversitären anwendungsorientierten Forschung und technologischen Entwicklung – zuversichtlich.
Link zum Thema
www.ait.ac.at
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Foto: istockphoto