Digitalisierung als Herausforderung für Berater

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Die Digitalisierung hat Unternehmen und Märkte auf den Kopf gestellt. Das gilt besonders für den Partner in Veränderungsfragen – die Unternehmensberatung. Sich aktiv den Herausforderungen der Digitalisierung zu stellen ist Voraussetzung für jene, die auch in Zukunft wettbewerbsfähig bleiben möchten. Doch dazu gilt es zunächst die Lösungen für die folgenden Schwierigkeiten zu finden. Ein Gastbeitrag der Kerkhoff Group über die veränderten Anforderungen und Herausforderungen in der Beraterbranche.

Innovation in der Beratung

In Zeiten, in denen Änderungen alltäglich sind, wird es zunehmend schwerer sich als Pionier zu profilieren. Schwierigste Aufgabe ist auch für Beratungen die Anpassung der eigenen Prozesse an sich permanent und immer schneller ändernde (digitale) Marktbedingungen, während sie zu gleicher Zeit den Wandel anderer täglich professionell begleiten und gestalten.

Doch jetzt sind Beratungen gezwungen auch das eigene Produktportfolio zu digitalisieren, um dem Kunden auch weiterhin einen signifikanten Mehrwert bei der Datenverarbeitung in kurzer Zeit bieten zu können. Dies geschieht zum Beispiel über die Integration von Cloud-Lösungen in die Beratungsleistung. Gerade in der Beschaffungsoptimierung sichern diese die Nachhaltigkeit der erzielten Ergebnisse ab, da sie dem Kunden langfristig zur Verfügung stehen.

In der Kombination mit digitalisierten Prozessen sorgen diese nicht nur für die Datenerfassung, sondern auch für die Verarbeitung und Nutzung der Datenmassen des Kunden und somit für Transparenz. Daraus resultiert letztlich auch eine verbesserte und individualisierte Beratungsqualität. Solche Softwarelösungen setzen Beratungen bereits ein, um eine ganzheitliche und nachhaltige Optimierung garantieren zu können.

Digitalisierung schafft neue Geschäftsmodelle

Die Elemente der Beratung waren lange Zeit Analysen, Benchmarks und Co. Doch das hat sich durch die Digitalisierung radikal geändert, denn durch die neu geschaffene Transparenz sind diese leichter zu erstellen und damit zu vereinheitlichen oder sogar zu automatisieren. All diese Prozesse werden also in der Beratung zunehmend digitalisiert und ermöglichen weiterhin eine zuverlässige Erhebung der Optimierungspotenziale. Damit verlagert sich der Schwerpunkt in der Beratung weg von der Analyse hin zur Implementierung. Die Interpretation der erhobenen Daten, sowie alle weiteren Faktoren, die über die reine Analyse hinausgehen, entscheiden nun den Mehrwert der Beratungsleistung.

In erste Linie anhand dieser weichen Faktoren werden die zahlreichen Beratungsunternehmen unterscheidbar. Damit rückt die Analyse auf lange Sicht als Differenzierungsmerkmal in der Beratungsbranche zunehmend in den Hintergrund. Das setzt Beratungen in Sachen Digitalisierung unter Zugzwang.

Starke Verknüpfung von Kunden & Beratern

Durch, in die Kundenprozesse integrierte, Softwarelösungen verändert sich auch die Art der Zusammenarbeit zwischen Beratern und deren Kunden. In kürzester Zeit ist eine größere Menge an Daten verarbeitbar , was die Transparenz und damit die Beratungsqualität enorm erhöht. Es können viel schneller wesentlich belastbarere Ergebnisse mit dem Kunden erzielt werden. Dabei steht zunehmend die langfristige Absicherung kurzfristig erreichter Optimierungen im Fokus. Dies verändert das Zusammenspiel von Berater und Kunden. Die Bindung zwischen Unternehmensberatung und Mandant besteht zunehmend auch über eine digitale Verknüpfung zwischen beiden und besteht als Basis für fortlaufende Optimierungen über die reine einmalige Projektlaufzeit hinaus.

Veränderte Anforderungen an Consultants

Veränderte Anforderungen an das Unternehmen als Ganzes bedeuten auch veränderte Anforderungen an den einzelnen Mitarbeiter. Gerade die projektgeprägte Tätigkeit der Beratungsunternehmen verlangt den Beratern einiges ab. Schon über passende Auswahlverfahren und die nötigen Weiterentwicklungsmaßnahmen versuchen Beratungen sicherzustellen, dass ihre Consultants dem hohen Qualitätsanspruch und dem neuen Tempo in der Branche standhalten und auch über die geforderte Digitalisierungskompetenz verfügen. Zudem wird bei Bewerbern eine immer spezialisiertere Qualifikation gefragt, um der kundenseitigen Nachfrage, nach fach- und branchenspezifischem Know-How gerecht werden zu können.

In Folge dessen sind es gerade spezialisierte Experten, die, im Gegensatz zu Allroundtalenten, auf dem Beratungsmarkt stark umworben werden. Beratungen müssen deshalb die Tätigkeit für das eigene Unternehmen so attraktiv wie möglich gestalten, um diese Kräfte für sich gewinnen zu können. Vor einigen Jahren waren die hohen Gehalts- und steilen Karriereaussichten in der Beratungsbranche noch ein Garant für eine Vielzahl qualifizierter Bewerber. Doch die Work-Life-Balance sowie Vereinbarkeit von familiären Verpflichtungen und Beruf werden immer wichtigere Argumente auf dem Arbeitsmarkt – besonders qualifizierte und spezialisierte Berater sind in der Position diese Flexibilität von ihrem künftigen Arbeitgeber auch einzufordern.

Eben jenen, oben genannten, Herausforderungen muss sich jede Unternehmensberatung stellen, damit auch in Zukunft ein Mehrwert für den Kunden generiert werden kann. Dabei dürfen Beratungsunternehmen aber nicht den Fehler machen, sich ausschließlich auf die veränderten Bedürfnisse ihrer Kunden zu konzentrieren, sondern sollten auch die veränderten Anforderungen ihrer Mitarbeiter und die Weiterentwicklung ihrer Beratungsleistung fokussieren. Die gesamte Beratungsbranche steht vor einem bedeutenden Umbruch, dem man sich nicht entziehen kann.