Das erste Mal Chef: Gemeinsam durch Höhen und Tiefen

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Hurra, der erste Führungsjob ist geschafft! Endlich ist man im lang ersehnten Paradies angekommen: Man kann jetzt selbst den Ton angeben. Und gleichzeitig geht mit dem Tor zum Himmel auch Pandoras Büchse auf: Überlastung, Überforderung, Überschätzung. Da ist Unterstützung besonders wertvoll – von jemandem, der weiß wovon man spricht.

Wer erstmals eine Führungsrolle übernimmt, wird schnell merken, dass im Leben eines Chefs nicht nur die Sonne scheint. Einerseits fühlen sich junge Führungskräfte wie im Himmel: mehr Gestaltungsmöglichkeiten, mehr Ansehen, mehr Geld. Auf der anderen Seite lauern auch Schattenseiten: mehr Verantwortung, Ergebnisdruck, Konflikte, Widerstände usw.

Besonders drei Phänomene können den jungen Chefs die Führungspremiere gehörig vermiesen:

#1: Überlastung – Führungsaufgaben on top

In vielen Unternehmen herrscht immer noch die tradierte Ansicht, dass man Führung einfach so nebenbei macht. Besonders im Middle- und Lower Management werden Führungspositionen immer als „add on“, also als Zusatz zu bestehenden operativen Aufgaben vergeben. Und plötzlich muss man nicht nur sein Tagespensum als Fachkraft erledigen, sondern sich auch noch um die neuen Führungsaufgaben kümmern. Da ist klare Abgrenzung und gutes Zeitmanagement Gold wert.

#2: Überforderung – Sprung ins kalte Wasser

Wenn man zum ersten Mal Führungskraft wird, kann man im Grunde auf keinerlei Vorerfahrung zurückgreifen. Man schlüpft in eine völlige neue Rolle, die mit vielen neuen Anforderungen und Situationen verbunden ist. Viele neu ernannte Führungskräfte kommen hier schnell an ihre Grenzen. Kein Wunder: Denn Sie müssen nicht nur von alten Aufgaben und Gewohnheiten loslassen, sondern auch relativ schnell andere für sich gewinnen und neue Impulse setzen.

#3: Überschätzung – Die geborene Führungskraft

Nach wie vor findet man unter den jungen Chefs immer wieder Persönlichkeiten, die mit einem (teils extrem) übersteigerten Selbstbewusstsein an die Sache (und die Menschen) herangehen. Problematisch bei Ansagen wie „Ich bin der geborene Leader“ und „Es gibt nichts, was ich nicht schaffe“ ist vor allem eines: diese Führungskräfte rücken sich selbst mehr in den Mittelpunkt. Die Aufgabe, das Projekt, die Mitarbeiter, Kollegen usw. bleiben dabei auf der Strecke. Solche Chefs können dann meist auch Feedback und Kritik nur schwer (bis gar nicht) aufnehmen.

Führung erleben. Führung entwickeln.

Führung übernimmt man nicht erst am offiziellen ersten Arbeitstag als neu ernannter Chef. Und sie ist auch nicht abgeschlossen, wenn man die ersten drei Monate überstanden hat. Führung ist ein kontinuierlicher Prozess, der sich auch ständig weiterentwickelt.

Nun gibt es aber kein „Führungs-Kompetenz-Ausstattungs-Paket“ und keinen „Bester-Chef-aller-Zeiten-Drink“ im nächsten Laden zu kaufen. Der „Wurf ins kalte Wasser“ lässt sich nicht vermeiden. Aber eines sollten Unternehmen sicherstellen: „Ich schaue darauf, dass du nicht ersäufst“. „Fordern und fördern“ gilt auch hier! Und das erreicht man in jedem Fall durch Unterstützung, Fürsorge, Integration, Vertrauen, Entlastung und Klarheit.

BILDUNGaktuell-Weiterbildungstipp:

Das erste Mal Chef – Individuelle Begleitung von jungen Führungskräften

Mit dem JuChee-Programm begleitet das Team von runddenker jene, die zum ersten Mal eine Führungsposition übernehmen. Dabei werden die jungen Chefs gezielt durch eine eigens entwickelte Kombination an Training, Coaching, Aufstellung und Reflexion unterstützt: individuell, persönlich und „on-the-job“.

Alle Informationen zum JuChee-Programm (hier klicken!)

Über die Autorin

Das erste Mal Chef: Coaching für den ersten FührungsjobMag. (FH) Silke Mimlich ist Gründerin von runddenker und Impulsgeberin von „Junge Chefs | by runddenker“. Ihr Engagement gilt besonders der Beratung und Begleitung von jungen Führungskräften.