Autoritäre Führungsstile stoßen in einem dynamischen und komplexen Umfeld zunehmend an ihre Grenzen: zu langsam, zu kurz gegriffen und zu bevormundend. Denn auch die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter emanzipieren sich: Sie wollen Selbstorganisation und Freiräume. Kein Wunder also, dass agiles Führen, vor allem in den Bereichen, wo Kundenbedürfnisse und technologische Weiterentwicklungen berücksichtigt werden müssen, starken Anklang finden. Sie beziehen alle Beteiligten und deren Perspektiven auf das Produkt umfassend ein und gewähren so einen kontinuierlichen und gemeinsamen Entstehungsprozess. Ein Fachbeitrag von Veronika Aumaier.
Über die Autorin: Veronika Aumaier ist geschäftsführende Gesellschafterin der AUMAIER CONSULTING I TRAINING GmbH. Sie coacht Vorstände, Geschäftsführer, Führungskräfte und Topexperten von internationalen und nationalen Unternehmen und ist HR-Consultant für Human Resources Abteilungen. Webseite: aumaier.com
Agiles Führen zeichnet sich dadurch aus, dass es über ein sehr genau definiertes Regelwerk verfügt. Klare Aufgabenverteilung, regelmäßige Feedback-Schleifen, täglicher Austausch aller Beteiligten und gemeinsame Lösungen und Entscheidungen innerhalb eines sehr klar definierten Verantwortungsrahmens. Agiles Führen ist im Kern ein fachliches Führen.
Coaching kann helfen: Der Schrei nach Beziehung
Der Mensch braucht Anerkennung und Wertschätzung! Er will im Austausch und Dialog mit seinen Kollegen und seiner Führungskraft sein. Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter möchten Feedback haben, um in der Persönlichkeit zu wachsen und die eigenen Potenziale zu entfalten, d.h. sie bewerten und möchten auch bewertet werden. Wichtig beim Führen ist, sich als Führungskraft auf der Beziehungsebene ins Spiel zu bringen. Es braucht also ein bewusstes Beziehungsmanagement der Führungskräfte! Gehen Sie daher als Führungskraft in den direkten Kontakt mit Ihren Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern, kennen Sie deren Fähigkeiten und Lernfelder, fordern und fördern Sie Ihre Mitarbeiter gemäß ihren Talenten und führen Sie Ihr Team mit den richtigen Aufgaben und Projekten zu Höchstleistungen.
Weiterbildungstipp: Die Führungskraft als Coach
Kurz-Lehrgang für Führungskräfte
Termin: 01./02. Oktober (Modul 1) und 04./05. November 2019 (Modul 2)
Nur Entrepreneurs sind agilen Arbeitsanforderungen gewachsen
Agile Arbeitsmodelle laden zu Mitbestimmung und Mitverantwortung ein. Doch das wird nur den „Entrepreneurs“ unter den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern gerecht. Sie schätzen es, eigenverantwortlich zu agieren, sind selbstbewusst und genießen Freiräume der Selbstorganisation. Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sind reif genug, Eigennutzen und Firmennutzen selbst abzuwägen und sie sind in der Lage, die persönlichen Ziele den Unternehmenszielen unterzuordnen. Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, die so denken und auch handeln, werden dringend gesucht, denn sie zählen zu den „High Potentials“ in einem Unternehmen. Die Mehrheit der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter erwartet hingegen klare Strukturen und Regeln – also einen gut definierten organisatorischen Rahmen, der das WAS und das WIE regelt.
Menschenfreundlichkeit und Beziehungsgeschick: Coaching hilft beim Führen
Die organisatorischen Rahmenbedingungen bilden das solide Fundament. Doch sie brauchen ein bewusstes Beziehungsmanagement: Zuhören, Zuspruch, Ansporn, Ausgleich, Toleranz etc. Aber alles im richtigen Maß, je nach Persönlichkeit und Fähigkeiten der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Wichtig: Um mit Vertrauen und Zutrauen führen zu können, braucht es eine offene bzw. systemische, lösungsorientierte Haltung, so wie sie auch im Business Coaching verwendet wird. Ein persönliches Coaching oder eine umfassende State-of-the-Art Führungsausbildung, wie zum Beispiel Führungskraft als Coach [PDF], können dabei helfen, den Aspekt des Coachings im Führen bewusst im Alltag einsetzen zu können.
Weiterbildungstipp: Die Führungskraft als Coach
Kurz-Lehrgang für Führungskräfte
Termin: 01./02. Oktober (Modul 1) und 04./05. November 2019 (Modul 2)