Das Leben ist kein Wunschkonzert? Stimmt schon. Der entscheidende Punkt sei aber, ob wir unsere Bedürfnisse überhaupt wahrnehmen, schreibt der Psychologe und Autor Andreas Knuf. Das zeige sich etwa darin, dass man sich oft Wünsche vorgaukeln lässt, die einem eigentlich gar nicht entsprechen. Lesen Sie einen Auszug aus seinem neuen Buch „Sei nicht so hart zu dir selbst – Selbstmitgefühl in guten und in miesen Zeiten“, von dem BILDUNGaktuell drei Exemplare verlost.
Nach unseren Bedürfnissen zu leben, beginnt schon bei den kleinen Dingen: Erlaube ich es mir zu essen, was ich möchte? So lange zu schlafen, wie es meinem Körper entspricht? Erlaube ich es mir, allein zu sein, wenn ich das Bedürfnis habe, und mit anderen Menschen zusammen zu sein, wenn es mir entspricht?
Wir Menschen sind sehr verschieden, wir haben ganz unterschiedliche Vorlieben und Interessen. Dem einen schmecken süßliche Speisen, dem anderen eher säuerliche, der eine hat tolle handwerkliche Fähigkeiten, der andere ist ein echter Denkertyp. Manche von uns sind gern allein, andere am liebsten ständig mit Menschen zusammen. Zufriedenheit finden wir, sofern wir unserem Wesen entsprechend leben können. Dann stellt sich Wohlbefinden ein, weil der innere Kampf, das innere Zurechtbiegen endlich ein Ende finden.
Ignorieren Sie nicht Ihre Bedürfnisse!
Stress entsteht zum Großteil dadurch, dass wir unsere Bedürfnisse ignorieren. Es gibt Situationen, in denen sich das nicht vermeiden lässt. Wenn man die Nacht schlecht geschlafen hat und morgens vom Wecker aus dem Tiefschlaf gerissen wird, kann man möglicherweise nicht noch zwei Stunden weiterschlafen, sondern muss aufstehen, um pünktlich in der Arbeit zu sein oder sich um die Kinder zu kümmern. In Fällen wie diesen müssen wir unsere Bedürfnisse zurückstellen und dabei manchmal regelrecht gegen das ankämpfen, was wir eigentlich bräuchten.
Es gibt aber auch viele andere Situationen, in denen wir die äußere Freiheit hätten, uns so zu verhalten, wie es unseren Bedürfnissen und unserem Wesen entspricht. Wir tun es aber nicht, weil uns die innere Freiheit fehlt. Leider nehmen wir oft gar nicht wahr, dass es in Wahrheit um die innere Freiheit geht und schieben alles auf die äußeren Bedingungen. Es heißt dann oft: »Ich würde ja gerne, aber …«. In diesem Satz wird in der Regel als Nächstes die Person oder die äußere Situation genannt, die angeblich dafür verantwortlich ist, dass man nicht so handeln könne, wie es einem entspricht: »Ich würde ja gern, aber mein Mann spielt da nicht mit …; es geht ja nicht wegen der Kinder …; beim Job kann ich nicht anders …«
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