In der Praxis können bei der Umsetzung von E-Learning-Projekten Komplikationen auftreten, die einen Erfolg verhindern können. Werden beispielsweise firmeninterne Prozesse und Strukturen im Vorfeld nicht berücksichtigt, so kann dies mitunter zum Scheitern des Weiterbildungsvorhabens führen. Wie kann man aber einem solchen Misserfolg gerade beim Einsatz individuell erstellter Lernsoftware vorbeugen und welche Faktoren müssen wie berücksichtigt werden, um sicherzustellen, dass die Vorteile von E-Learning auch wirklich genutzt werden können?
Um einem Scheitern entgegenzuwirken, ist es sinnvoll, E-Learning als Prozess zu begreifen, den man individuell auf die Bedürfnisse des Unternehmens abstimmen muss. In diesem Zusammenhang haben sich einige Erfolgsfaktoren etabliert, mit denen Weiterbildungsprojekte basierend auf Lernprogrammen effizient gestaltet werden können.
Zunächst ist es für den Erfolg entscheidend, Weiterbildung mit individuellen Lernprogrammen als Prozess bestehend aus den Phasen Planung – Umsetzung – Evaluation anzusehen. Jede Phase beinhaltet zentrale Aspekte, die zu beachten sind.
Worauf es bei den drei Phasen ankommt, verraten
die E-Learning-Spezialistinnen Andreea Loghin und Kathrin Ulrich im eMagazin BILDUNGaktuell ab Seite 5.
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Fotos: istockphoto
Hallo Frau Loghin,
in 2009 sinken in vielen Unternehmen die Umsätze, Mitarbeiter werden entlassen und in Kurzarbeit geschickt. Seit einigen Monaten sind das die Themen, mit denen sich bundesweit die Personalabteilungen beschäftigen. Kein Grund, den Kopf hängen zu lassen! Viele unserer Kunden sehen es als Chance und gestalten die Weiterbildung wirklich effizienter. E-Learning wird wichtiger, so unser Eindruck. Ihr Vorschlag allerdings, vor allem mit individuellen Lernprogrammen die Weiterbildung effizient zu gestalten, greift nach unserer Erfahrung zu kurz.
Lieber klein anfangen und gute Erfahrungen sammeln, als mit einem großen Projekt zu scheitern und für immer von E-Learning die Finger zu lassen.
Viele unserer Kunden gehen genauso vor: Klein und gut! Häufig starten sie aus Kostengründen mit einem Standardlernprogramm und nicht mit einem firmenspezifischen Lernprogramm. Die Zielsetzung, die Vorbereitung, die Durchführung, die kommunikative Begleitung und die Evaluation sollten jedoch dabei genauso intensiv erarbeitet werden wie bei der Einführung eines komplexeren, individuellen Lernprogramms.
Unsere Kunden sehen bei diesem Vorgehen einen klaren Vorteil: Werden die gesetzten Ziele nicht erreicht, so lässt sich wegen der besseren Überschaubarkeit einfacher und schneller gegensteuern. Auch der Spaß am Lernen kommt dann nicht zu kurz. So kann der Einführung von E-Learning die entscheidende positive Wendung gegeben werden. Ein Erfolg, von dem die Weiterbildung noch in Jahren profitiert.
Viele Grüße
Thomas Schmidt
Hallo Herr Schmidt,
vielen Dank für Ihren Kommentar. Wir sind auch der Meinung, dass E-Learning viele Möglichkeiten für Unternehmen bietet, Fachwissen und Sachkompetenz, auch in Zeiten von Personalabbau in Unternehmen zu halten.
Zitat Thomas Schmidt:
„Ihr Vorschlag allerdings, vor allem mit individuellen Lernprogrammen die Weiterbildung effizient zu gestalten, greift nach unserer Erfahrung zu kurz. “
Allerdings spiegelt die oben zitierte Aussage aus Ihrem Kommentar nicht die Kernthese unseres Artikels wieder. Uns geht es vor allem darum, E-Learning als Prozess zu begreifen. Es ist logisch, dass dieser ganzheitliche Ansatz auch für unternehmensinterne Weiterbildungskonzepte mit Standardlernprogrammen wichtig ist und unabhängig vom Budgetrahmen oder der Anzahl von potentiellen Lernern funktioniert. Denn gerade bei Lernen mit standardisierten Lerninhalten zu Bsp. Zu IT-Anwendungen mit MS Office 2007, ist die mangelnde Akzeptanz bei der Zielgruppe oft Ursache für ein Scheitern. Deshalb empfiehlt es sich gerade bei dem Einsatz von Standardlernprogrammen die im Artikel dargestellten Faktoren zu beachten.
Herzliche Grüße
Andreea Loghin und Kathrin Ulrich