Spielerisch lernen: Spiel, Spaß und gute Noten

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Die Lust am Spielen lässt sich für Lern- und Prüfungszwecke nutzen. Daher hat das Service- und Kompetenzzentrum für Innovatives Lehren und Lernen (SKILL) der Fachhochschule St. Pölten gemeinsam mit dem deutschen Unternehmen PW-Solutions ein spielerisches Duell für den Unterricht, das SKILL-Quiz, entwickelt. Mit ihm können Studierende mittels e-Learning ihr Wissen spielerisch überprüfen, gegeneinander antreten, mittels Feedbackfunktion Rückmeldung an Lehrende geben und zur Entwicklung neuer Fragen beitragen. Auch für Prüfungen lässt sich das Quiz einsetzen.

Mit dem SKILL-Quiz können Lehrende umfangreiche Fragenkataloge auf spielerische Weise in Lehrveranstaltungen einbauen. Studierende können das Spiel über mehrere Geräte nutzen, etwa am Laptop oder Smartphone. Sie können mehrere Spiele gleichzeitig beginnen, in denen sie und ihre jeweils Mitspielenden Fragen bekommen, die sie beantworten müssen. Das System informiert die Spielenden, warum eine Antwort richtig oder falsch war. Gleichzeitig wird eine Spiele-Statistik in Form eines Lernsterns gefüllt, die den Verlauf des Lernerfolgs nachvollziehbar macht.

Das Spiel als innovative Prüfungsmethode

Das Spiel erleichtert das Lernen komplexer Inhalte und unterstützt kontinuierliches Lernen auf spielerische Weise sowie die Vertiefung zu verschiedenen Themenaspekten einer Lehrveranstaltung. Es kann auch als innovative Prüfungsmethode eingesetzt werden. Schon aus den ersten Erfahrungen zeigt sich, dass es ein Anreiz für Studierende ist, gegeneinander zu spielen“, erklärt Wolfgang Gruber, Fachverantwortlicher für Game Based Learning am Service- und Kompetenzzentrum für Innovatives Lehren und Lernen (SKILL) der FH St. Pölten.

Die Fragen lassen sich Kategorien zuordnen, womit das SKILL-Quiz unterschiedliche Themenaspekte oder Phasen einer Lehrveranstaltung begleiten kann. Fragentexte können bei Bedarf mit Bildern kombiniert werden, Antwortzeiten der einzelnen Fragen können manuell eingestellt werden. Fragensammlungen können einfach exportiert bzw. importiert werden und daher mehrfach zum Einsatz kommen. Studierende können zudem selbst Fragen und Fragenkataloge entwickeln.

Entworfen wurde das Spiel für die FH St. Pölten gemeinsam mit den deutschen Urhebern und Entwicklern Friedrich Pawelka und Thomas Wollmann vom Unternehmen PW-Solutions auf Basis der von der Firma entwickelten Quiz-App „MI-Quiz“. Das Spiel ist an das lokale Moodle-e-Learning-Management-System der FH St. Pölten angebunden.

Hilfe auch für Lehrende

Für Lehrende ist durch das Spiel sichtbar, welche Fragen falsch oder richtig beantwortet wurden. Zum einen kann so schon im Laufe einer Lehrveranstaltung gezielt auf häufiger auftretende Wissenslücken reagiert werden, zum anderen eignet sich das Quiz als innovative Prüfungsmethode. Das Quiz wird bereits in mehreren Lehrveranstaltungen an der FH St. Pölten eingesetzt.

Peter Judmaier, FH-Dozent am Department Medien und Digitale Technologien der FH St. Pölten, ist der erste Lehrende an der FH, der das Spiel verwendet hat. „Ich bin von der Effektivität dieser Methode sowohl im Unterricht bei der Wissensvermittlung als auch bei der Leistungsbeurteilung überzeugt. Zusätzlich zum praktisch-angewandten Teil in unserer Lehre können Studierende ihre theoretische Prüfung mit dem Quiz bestreiten“, sagt Judmaier.

Das SKILL-Quizz ist so konzipiert, dass Studierende motiviert sind, über einen längeren Zeitraum bzw. häufiger zu spielen. Peter Judmaier etwa legt die Prüfungen als kontinuierliches Spiel über mehrere Wochen an. Die im Vorfeld festgelegten Kriterien sollen sicherstellen, dass die Studierenden eine Mindestzahl an Spielen und Fragen aus allen Kategorien absolvieren. Sie müssen darüber hinaus einen bestimmten Prozentsatz an richtigen Antworten erreichen, damit die Prüfung positiv abgeschlossen ist.

Spielerisch lernen: Spiel, Spaß und gute Noten

Wie beim kommerziellen, millionenfach genutzten Quizduell verhindern knappe Antwortzeiten, die je nach Bedarf von den Prüferinnen und Prüfern individuell angepasst werden können, ein Nachsehen in den Unterlagen. Eine beliebig häufige Teilnahme an den Duellen soll eine längere und vor allem regelmäßige Auseinandersetzung mit den Inhalten bringen. Um einen Ratespiel-Charakter auszuschließen, variieren die Anzahl der richtigen Antworten und die Reihung der Antwortmöglichkeiten. Für falsche Antworten erhalten die SpielerInnen Punkte abgezogen. Ein weiterer Unterschied zur kommerziellen Variante ist die ausschließlich zufällige Zuteilung der GegnerInnen, um Absprachen entgegenzuwirken.

„Die guten Prüfungsergebnisse im bisherigen Einsatz an der FH St. Pölten und das Feedback der Studierenden hinsichtlich Wissenserwerb und Prüfungsmodalität zeigen, dass das Quiz eine vielversprechende Alternative zu herkömmlichen Prüfungsmethoden und zur Aktivierung der Studierenden im Unterricht ist, die nicht nur effektiv ist, sondern auch Spaß macht“, sagt Gruber.