Was Wandern und Zukunftsfähigkeit miteinander zu tun haben

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25 Jahre Umweltbildung haben keinen messbaren Effekt. Das zeigt eine Studie des Hamburger Erziehungswissenschaftlers Ulrich Gebhardt. Was sind die Ursachen dieser Wirkungslosigkeit? Kann eine „Tiefe Ökologie“ zu einer neuen effektiveren Denk- und Handlungsstrategien für zukunftsfähiges Leben, Wirtschaften und Unterrichten beitragen? Das Netzwerk Tiefenökologie richtet sich mit diesen Fragen bei der 2. Österreichische Open Space Tagung an alle Menschen, denen eine zukunftsfähige Welt am Herzen liegt, insbesondere an Menschen aus Umweltpolitik und -pädagogik und Nachhaltigkeitsbeauftragte aus der Wirtschaft.

Der landläufige „seichte“ Umweltschutz beschränkt sich darauf, Missstände zu beseitigen und die Symptome ökologischer Verschlechterung zu beheben. Im Gegensatz dazu sieht sich die Tiefenökologie als eine Haltung für Bildung, Wissenschaft und Lebensweise, die auf der wechselseitigen Abhängigkeit und Verbundenheit allen Lebens auf der Erde beruht. „Natur ist nichts, was außerhalb von uns Menschen zu suchen ist. Wie moderne Wissenschaften bestätigen, sind wir Menschen ein eng ins Netz des Lebens verwobener Teil eines großen Ganzen“, erklärt Reinhold Richtsfeld, Mitveranstalter der Tagung. Er selbst wanderte zwei Jahre lang und 7000km zu Fuß, um Erfahrungen aus erster Hand zu sammeln. „Wer die Lebendigkeit der Erde nicht selbst spürt, wird nichts zu ihrem Schutz unternehmen“.

Umweltbildung: Programm der Tagung / Open Space

Donnerstagabend bei der öffentlichen Auftaktveranstaltung können Neugierige die Zugänge, Methoden und Ideen der Tiefenökologie kennenlernen. Reinhold Richtsfeld wird mit Elisabeth Loibl, Tiefenökologie-Lehrbeauftragte an der BOKU, persönliche Impulse liefern. „Wir können unsere ökologischen und sozialen Probleme nicht durch dieselben Denkmuster lösen, durch die sie entstanden sind. Wir müssen wieder fühlen lernen und die Welt neu wahrnehmen“, so Loibl.

Der Open Space am Freitag bietet den Teilnehmenden Raum für die Frage, wie Tiefenökologie persönlich erfahren und in Beruf und Alltag integriert werden können. Wie kann das Wissen um Ökologie und Nachhaltigkeit in persönliche Handlungsbereitschaft und Lebensfreude transformiert werden? Am Samstag geht es um das Elementare, um die einfache Freude am Gehen. „Beim Wandertag nehmen wir selbst Verbindung auf. Wer langsamer unterwegs ist, sieht und spürt wieder mehr“, so Richtsfeld.

• Do, 3. April 2014, 18.30 Uhr: Öffentlicher Vortrag: “Leben in Verbundenheit – Was ist Tiefe Ökologie?”

ReferentInnen:

  • Dipl. Ing.in Elisabeth Loibl, wissenschaftliche Mitarbeiterin der Bundesanstalt für Bergbauernfragen, Lehrbeauftrage an der BOKU (Einführung in die Tiefenökologie),
  • DI Mag. Reinhold Richtsfeld, Freier Autor und Vortragsreisender, www.rytz.at
  • Fr, 4. April 2014, 9 bis 18 Uhr: Ganztägiger Open Space Workshop mit tiefenökologische Übungen
  • Sa, 5. April 2014, 9 bis 17 Uhr: Erlebniswanderung zwischen Gumpoldskirchen und Baden

Veranstaltungsort: Don Bosco Bildungshaus Wien, St. Veith Gasse 25, 1130 Wien

Weitere Informationen finden Sie unter www.tiefenoekologie.at