Die Landwirtschaftlichen Fachschulen veranstalten regelmäßig „FARM-Symposien“, bei denen Themen der nachhaltigen Entwicklung des ländlichen Raums im Mittelpunkt stehen und die Interessen von Jugendlichen und Erwachsenen gleichermaßen berücksichtigt werden sollen. Beim Symposium am 29. Jänner wurde die Welt der Jugendlichen selbst unter die Lupe genommen: WissenschafterInnen und PraktikerInnen berichteten aus ihrem Alltag und den neuesten Erkenntnissen der Marktforschung.
„die umweltberatung“ ist bei diesen Symposien wie Land-Impulse und die Landwirtschaftliche Koordinationsstelle für Bildung und Forschung LAKO Kooperationspartnerin. Christa Ruspeckhofer von „die umweltberatung“ moderierte und DIin Birgit Gegenbauer vom Kompetenzzentrum für Umweltbildung berichtete über ihre Erfahrungen in der Beratungsarbeit. Landesrat Mag. Johann Heuras wies darauf hin, dass die Jugend heute viel mehr Gefahren und Herausforderungen ausgesetzt ist als in der Vergangenheit und dass sie deshalb mehr Respekt seitens der Eltern, der Schule und der Politik verdient hätte.
Mag. Philipp Krath, Institut für Jugendkulturforschung, referierte über aktuelle Trends bei Jugendlichen. In der Gesellschaft sei eine völlige Trendumkehr zu beobachten: Jugendlichkeit ist Maß und Ziel, d.h. ältere Menschen orientieren sich in Alltagskultur, Kommunikation und Lebensstil an den Jugendlichen. Geld, Karriere und Statussymbole sind für viele extrem wichtig, der Trend zur Individualisierung kommt auch in einem extremen Körperkult zum Ausdruck. Natalia Wächter, Österreichisches Institut für Jugendforschung, berichtete, dass das Internet das wichtigste Medium bei den Jugendlichen geworden ist: 120 Minuten Internet täglich stehen 100 Minuten TV gegenüber, wobei der Fernseher meist nur nebenbei läuft.
[ad#google468x60]Birgit Gegenbauer, „die umweltberatung“, hielt einen Vortrag zum Thema „Natur und Umweltbezug von Jugendlichen: gestern – heute – morgen“ und berichtete aus dem Jugendreport 2006: Die Jugendlichen leben immer mehr in einer „Welt hinter Glas“, sie lernen und arbeiten in geschlossenen Innenräumen, sie sind hinter den Fensterscheiben von Zug und Auto mobil, in der Freizeit halten sie sich ebenfalls in (verglasten) Innenräumen auf. Damit sinkt ei-nerseits die Zeit, die sie in der freien Natur verbringen, gleichzeitig aber auch das Wissen um die Vorgänge in der Natur und das Verständnis für ökologische und globale Zusammenhänge.
Das Resümee des FARM-Symposiums: Die Beziehung zu Natur und Umwelt ist seit zwei bis drei Generationen einem starken Wandel unterworfen. Die ältere Generation hat viel mehr Zeit in der Natur verbracht, beim Spielen, am Schulweg oder bei der Feldarbeit. Die heutige Jugend lebt immer stärker in einer Medienwelt und nimmt die Natur eher als schützenswertes Objekt außerhalb des eigenen Alltags wahr. Dennoch sind Natur und Umwelt wichtige Themen und der Wunsch nach einer intakten Umwelt bzw. die Angst vor Umweltzerstörung stehen in den Rankings ganz oben.
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Foto: istockphoto