Aktuelle Studie: 8 von 10 Kinder leiden unter den Herausforderungen der Corona-Pandemie

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Seit Beginn der Corona-Pandemie liegt ein Fokus auf der Bildung der Kinder sowie den Auswirkungen der Pandemie auf ihre Entwicklung. Eine repräsentative GoStudent-Studie enthält einen eigenen Abschnitt zum Thema „Lernen in Pandemie-Zeiten“, in dem untersucht wird, wie Eltern und Kinder schulische Herausforderungen und die Perspektive auf Lernlücken unterschiedlich sehen. Ziel der jährlich wiederkehrenden internationalen Studie ist es, das Lernverhalten, die Einstellung zu digitalen Lernmethoden und die Sichtweise auf Nachhilfe aus der Perspektive von Eltern und Schüler*innen besser zu verstehen und Trends im Bildungsbereich zu entdecken.

Lernen in der Corona-Pandemie: Eltern unterschätzen die Herausforderungen ihrer Kinder

Die Studie zeigt deutlich, dass Kinder in Österreich mehr Herausforderungen im Zusammenhang mit der Corona-Pandemie hatten, als Eltern es bemerkt haben. So gaben mehr als acht von zehn (83 %) aller befragten Kinder in Österreich an, dass sie vor sozialen und lernspezifischen Problemen standen – dies bemerkten jedoch nur 78 % aller befragten Elternteile. Die drei größten Herausforderungen für Kinder im Lernalltag wurden von ihren Eltern ebenso milder bewertet:

  • Mangel an sozialem Kontakt (63 %): Kinder von berufstätigen Eltern litten stärker unter sozialer Isolation (67 %) als Kinder von nicht berufstätigen Eltern (43 %).
  • Konzentrationsschwierigkeiten im Online Schulunterricht (34 %): Das Alter oder Geschlecht der Kinder hat dabei keinen Einfluss auf die Konzentrationsschwierigkeiten beim Online Schulunterricht.
  • Verständnisschwierigkeiten für fachbezogene Inhalte im Online-Schulunterricht (23 %): Jüngere Kinder hatten größere Schwierigkeiten, den Unterrichtsstoff im Online-Unterricht zu verstehen (13-15-Jährige: 44 %) als ältere Kinder (16-18-Jährige: 28 %).
  • Nur in Deutschland gab es mehr Lernlücken (56 %) als in Österreich (52 %)

Eltern gaben an, dass sechs von zehn Kindern unter Lerndefiziten litten. Kinder hingegen, sahen die Lernlücken weniger schwerwiegend: Nur die Hälfte aller befragten Kinder gab an, unter Lernlücken zu leiden (52 %). Einig sind sich die befragten Eltern und Kinder dabei, dass die 13-15-Jährigen mit den meisten Lernlücken zu kämpfen hatten. Österreich ist europäischer Spitzenreiter bei Lerndefiziten in Mathematik (39 %). Auch in Deutsch gibt es laut Eltern signifikante Defizite (23 %). Dabei haben Buben größere Schwierigkeiten in Deutsch (28 %) als Mädchen (16 %).

Ein Viertel aller Kinder in Österreich benötigte Nachhilfe

Österreich belegt europaweit sowohl bei dem Ausmaß der Lernlücken sowie dem Nachhilfe-Index den zweiten Platz. Demnach benötigte ein Viertel aller Kinder in Österreich im vergangenen Schuljahr Nachhilfe – nur Kinder in Spanien benötigten mehr Nachhilfe (31 %). Knapp die Hälfte aller Kinder in Österreich, die Nachhilfe benötigten, erhielten dies ein Mal die Woche und ein Viertel der Kinder sogar mehrfach die Woche. Dabei ist Mathematik, genauso wie im europäischen Durchschnitt, das am meisten unterrichtete Fach (64 %), gefolgt von Deutsch (35 %) und Englisch (33 %). In Österreich geben Eltern etwa 29 Euro pro Nachhilfestunde aus, das sind rund vier Euro mehr als der europäische Durchschnitt.

Europäischer Spitzenreiter bei der Nutzung digitaler Lernmethoden

An Schulen in Österreich werden mehr digitale Lernmethoden benutzt als im europäischen Vergleich (16 % keine digitalen Lernmethoden vs. 28 % europaweit), sagen die befragten Kinder. Die Anwendung von künstlicher Intelligenz (KI) in der Bildung ist in Österreich fast genauso niedrig (8 %) wie im europäischen Durchschnitt (5 %). Mehr als die Hälfte der Eltern finden, dass KI genutzt werden sollte, um ein Lernerlebnis zu schaffen, welches auf die Kinder zugeschnitten ist.

Über den GoStudent-Bildungsbericht

Der GoStudent-Bildungsbericht untersucht die Erfahrungen von Eltern und Kindern mit den Themen Bildung, Schulunterricht und Nachhilfe. Der Bericht wurde vom Online-Nachhilfeanbieter GoStudent in Zusammenarbeit mit dem unabhängigen Marktforschungsinstitut Kantar Market Research erstellt und enthält repräsentative Daten, die von 12.000 Teilnehmer:innen in sieben europäischen Ländern erhoben wurden. GoStudent beabsichtigt, den Bildungsbericht jährlich zu veröffentlichen, um Veränderungen und Trends im Bildungsbereich aus der Sicht der Kinder und ihrer Eltern aufzuzeigen.