Ausbildung Fachsozialbetreuung

Fachsozialbetreuung

Fachsozialbetreuer begleiten alte oder Menschen mit Beeinträchtigungen in ihrer Lebenswelt, wenn diese ihren Alltag nicht (mehr) alleine schaffen. Sie bieten Hilfestellung in allen Belangen des täglichen Lebens, unterstützen, pflegen und begleiten die Menschen.

Die Ausbildung zum Fachsozialbetreuer kann an verschiedenen Instituten und Schulen in Österreich absolviert werden, beispielsweise in der Schule für Sozialbetreuungsberufe der Caritas, beim BFI, oder bei diversen privaten Instituten. Die Ausbildung ist gesetzlich anerkannt und dauert 2 Jahre – danach kann ein Jahr Diplomausbildung angeschlossen werden.

Die Organisation ist ein Modulsystem, das für alle vier Zweige der Sozialbetreuungsberufe gleich ist: Altenarbeit, Behindertenarbeit, Behindertenbegleitung und Familienarbeit.

Aufnahmekriterien

Die Aufnahmekriterien sind ebenfalls für alle vier Schwerpunkte identisch:

  • Vollendung des 17. Lebensjahres (Ganztagesform) oder des 19. Lebensjahres (berufsbegleitende Form)
  • erfolgreicher Schulabschluss einer mittleren oder höheren Schule bzw. eine fertige Berufsausbildung
  • erfolgreiches „Schnupperpraktikum“ im gewünschten Fachbereich – mind. 40 Stunden müssen nachgewiesen werden
  • wenn einschlägige Praxis und/oder Vorbildung vorhanden ist/ sind, muss eine Bestätigung erbracht werden
  • gute Deutschkenntnisse
  • positiv absolviertes Aufnahmeverfahren
  • gesundheitliche Eignung

Die Schulen für Sozialbetreuungsberufe halten sich an das reguläre Schuljahr, das heißt, dass der Schulbeginn immer in den September fällt. Anmeldungen können während des Schuljahres jederzeit abgegeben werden.

Das Schnupperpraktikum kann der angehende Schüler/ Student selbst wählen, jedoch sollte es im angestrebten Fachbereich absolviert werden. Ein im angestrebten Fachbereich absolvierter Zivildienst zählt als positives Schnupperpraktikum, es sind keine weiteren Nachweise nötig.

Nach dem positiven Abschluss der Ausbildung zum Fachsozialbetreuer kann ein Diplomlehrgang angeschlossen werden, welcher 2 Semester dauert. Die Berufsbezeichnung danach ist „Diplomsozialbetreuer“.

Im Weiteren möchten wir die vier Fachbereiche kurz näher vorstellen:

Fachbereich Altenarbeit

Fachsozialbetreuer in der Altenarbeit begleiten alte Menschen in ihrem beschwerlich gewordenen Alltag, wobei stets auf die Erhaltung der größtmöglichen Selbständigkeit und Eigenverantwortung der betreuten Menschen geachtet wird. Auch pflegerische Tätigkeiten können hier vonnöten sein, was durch die inkludierte Pflegeassistenz-Ausbildung kein Problem darstellt. Die Betreuer versuchen durch Übungen, Spiele und Aufgaben, die kognitiven, motorischen und sensorischen Fähigkeiten ihrer Schützlinge so gut wie möglich zu erhalten. Sie begleiten die Menschen in ihren neuen Lebensabschnitt, das „Alter“ und begleiten auch in der letzten Phase des Lebens – hier nicht nur die alten Menschen selbst, sondern auch ihre Angehörigen!

Fachbereich Behindertenarbeit

In der Behindertenarbeit unterstützen die Fachsozialbetreuer die zu betreuenden Menschen in allen Bereichen ihres Lebens, also Bildung, Wohnen, Arbeit und Freizeit. In all diesen Bereichen sind die Betreuer umfassend geschult, es wird unter anderem Musik oder Kunst verwendet, um den beeinträchtigten Menschen auch Dinge wie Trauer, Krankheit oder Tod von Angehörigen verarbeiten zu helfen. Ebenso dient die Kreativität dazu, Talente zu fördern und Selbstbewusstsein zu stärken. Die Betreuer sind oft ebenfalls geschult, einfache pflegerische Tätigkeiten zu übernehmen, bzw. den Klienten beim Waschen und der Körperpflege behilflich zu sein, die pflegerische Komponente hängt hier jedoch von einer Zusatzqualifikation im Pflegebereich ab.

Fachbereich Behindertenbegleitung

Im Großen und Ganzen ist die Behindertenbegleitung sehr ähnlich der Behindertenarbeit, die pflegerische Komponente ist hier jedoch ein Pflichtteil der Ausbildung. Die Begleitung und Betreuung der Menschen in ihren Lebensbereichen stellt auch hier den Hauptteil der Arbeit dar.

Fachbereich Familienarbeit

In der Familienarbeit geht es darum, Familien mit Kindern in Notsituationen zu unterstützen. Dies kann in der Ursprungsfamilie, oder auch in sozialpädagogischen Einrichtungen passieren. Die Betreuer helfen dabei, den Haushalt zu organisieren, unterstützen die Kinder bei den Hausaufgaben, helfen bei der Betreuung eventuell im Haushalt lebender alter, kranker oder beeinträchtigter Personen, unterstützen die Familie in Krisensituationen, etc. Auch wenn die Kinder vielleicht vorübergehend in sozialpädagogischen Wohngruppen untergebracht sind, ist das Ziel immer, die Ursprungsfamilie zu erhalten und wieder zusammen zu führen. Fachsozialbetreuer arbeiten immer mit den Behörden (Jugendamt, Jugendhilfe) zusammen und das Wohl der Kinder steht immer an erster Stelle.

Als Absolvent einer Schule für Sozialbetreuungsberufe stehen einem immer viele Türen offen, da in allen der oben genannten Fachbereiche immer Mitarbeiter gesucht werden! In jedem Fall ist es eine sehr zukunftsträchtige Ausbildung und die Menschen, mit denen man arbeitet, geben sehr viel zurück!

Weitere Informationen hierzu findet man unter Bfi-ooe.at.

Autor: F. Serienski