Eine formalisierte akademische Ausbildung und einen anerkannten Abschluss für Bildungs- und BerufsberaterInnen gab es bislang nicht in Österreich. Die Kompetenzen dieser wichtigen Berufsgruppe zu professionalisieren und auf ein einheitliches Niveau zu heben, war daher Anliegen der Donau-Universität Krems, das diese mit dem Lehrgang „Bildungs- und Berufsberatung“ umgesetzt hat.
Dabei wird bereits vorhandenes Wissen der Studierenden berücksichtigt. „Diese erhalten auf diese Art eine nachträgliche Anerkennung für die Kompetenzen, die sie bereits auf informellem Weg erworben haben“, erklärt Lehrgangsleiterin Dr. Ulrike Kastler. Die bereits bestehenden Kenntnisse werden mittels eines Online-Tests und im Assessment Center zu Beginn des Studiums evaluiert, in Form von ECTS-Punkten auf den Lehrgang angerechnet und durch Präsenzmodule und eine Abschlussarbeit ergänzt. Nach dem Abschluss als „Akademische/r Experte/in“ mit dem europaweit gültigen ECGC-Zertifikat (European Career Guidance Certificate) können die AbsolventInnen weitere Aufbaumodule belegen, um den akademischen Grad „Master of Arts“ zu erlangen.
Werner Blank, langjähriger Lehrer, Bildungsberater und Teilnehmer des ersten Lehrgangs in Krems profitiert von der heterogenen Gruppe und den unterschiedlichen Methoden, wie er erklärt. „Wir betrachten beispielsweise Bildungssysteme im internationalen Kontext, schulische und außerschulische Institutionen, das erweitert den eigenen Horizont enorm.“ Vor allem aber sei es eine wichtige Auffrischung darin, wie Beratung stattfinden könne, nämlich offen und ohne eine fixe Lösung parat zu haben, betont Blank. In seiner Master-These befasst er sich mit dem Thema „Drop-outs“. In Österreich sind derzeit laut Blank 8,7 Prozent der Jugendlichen weder in einer Schule noch in der Lehre erfasst.
Zielgruppe des Universitätslehrganges sind erfahrene Bildungs- und BerufsberaterInnen aus dem deutschsprachigen Raum und Personen, die verwandte Ausbildungen abgeschlossen haben, etwa im Bereich Coaching, und sich als Bildungs- und BerufsberaterInnen zertifizieren lassen möchten.
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