Hallo, Afrika! EU-Projekte zum Wissensaustausch

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Die Donau-Universität Krems erhält zwei Projekte aus dem „Erasmus+ Capacity Building in Higher Education“-Programm, die im Rahmen eines strengen Auswahlverfahrens von der Europäischen Union vergeben wurden. Dabei wurden insgesamt nur elf Projekte mit einem Afrika-Schwerpunkt bewilligt, wovon nun zwei an der Donau-Universität Krems bearbeitet werden. Beide Projekte engagieren sich in verschiedenen afrikanischen Ländern, um dortige Herausforderungen im Bereich der Stadtentwicklung zu bewältigen bzw. den Ausbau von dualen universitären Aus- und Weiterbildungsmöglichkeiten voranzutreiben.

Insgesamt ist Österreich mit vier Projekten an der jüngsten Ausschreibung des „Erasmus+ Capacity Building in Higher Education“-Programms beteiligt, zwei davon werden nun an der Donau-Universität Krems realisiert. Zu den Zielen des Förderprogramms gehört es, die Hochschulbildung in den zahlreichen Partnerländern weiterzuentwickeln und die multilaterale Zusammenarbeit der involvierten Institutionen zu verbessern. In den beiden bewilligten Projekten, die nun an der Donau-Universität Krems koordiniert werden, arbeiten international zusammengesetzte Teams gemeinsam an der Beantwortung von aktuellen gesellschaftlichen Fragestellungen. Zu den Projektzielen gehören dabei u.a. die stärkere Verankerung der Themengebiete „Informelles Wohnen“ bzw. „Bergbau“ und „Tourismus“ in der Hochschulbildung von Äthiopien bzw. Mosambik und Südafrika.

Soziale Stadtentwicklung in Äthiopien

Das Projekt „Social Inclusion and Energy Management for Informal Urban Settlements“ (SES) unterstützt äthiopische Städte bei der Lösung von Problemen im Kontext von informellen Stadtvierteln und sozialem Wohnbau. Dabei werden u.a. die Ausbildungsprogramme für zukünftige ArchitektInnen, StadtplanerInnen und KonsulentInnen an äthiopischen Hochschulen um essenzielle Themen wie soziale Inklusion, nachhaltiger Wohnbau, partizipative Städteplanung und Umweltrisikomanagement erweitert. Außerdem werden der Wissensaustausch zwischen den Hochschulen und den maßgeblichen EntscheidungsträgerInnen intensiviert und eigene Trainings für Stakeholder in den Städten Addis Ababa, Gondar sowie Mekelle angeboten. „Die Städte in Äthiopien wachsen mit einer rasanten Geschwindigkeit, damit verbunden sind zahlreiche Probleme wie Slumbildung, Energieknappheit und Umweltverschmutzung. Auf Basis wissenschaftlicher Erkenntnisse und unseren Erfahrungen in der Stadtentwicklung in anderen Ländern – z.B. in Indien – möchten wir die Verantwortlichen in Äthiopien bei der Bewältigung dieser Herausforderung unterstützen“, so Dipl.-Ing. Dr. Tania Berger, Projektverantwortliche und Leiterin des Fachbereichs Sozialraum und Migration an der Donau-Universität Krems.

Ausbau dualer Studien in Mosambik und Südafrika

Anfang des Jahres startete auch das Projekt „Learning and Teaching Tools Fuelling University Relations with the Economy in Mozambique and South Africa“ (LaTFURE) an der Donau-Universität Krems, an dem 16 Partnerorganisationen aus Österreich, Deutschland, Finnland, Mosambik und Südafrika beteiligt sind. Ziel des Projektes ist der Ausbau bzw. die Weiterentwicklung von dualen universitären Aus- und Weiterbildungsmöglichkeiten in den Bereichen Bergbau und Tourismus in den beiden beteiligten afrikanischen Ländern. Das auf drei Jahre angelegte Vorhaben wird sich zunächst mit der wissenschaftlichen Analyse der vorhandenen bildungspolitischen und institutionellen Rahmenbedingungen beschäftigen. Anschließend werden in Abstimmung mit Universitäten, Ministerien und Unternehmen in Mosambik und Südafrika Pilotprojekte initialisiert, in denen eigens hierfür entwickelte organisatorische Konzepte und didaktische Methoden erprobt werden sollen. „Parallel dazu wird dieser Prozess wissenschaftlich begleitet und evaluiert, um auf diesen Erkenntnissen aufbauend weitere Initiativen zu dualen Studien im südlichen Afrika anzustoßen“, so Dr. habil. Attila Pausits, PhD, Projektverantwortlicher und Leiter des Zentrums für Bildungsmanagement und Hochschulentwicklung an der Donau-Universität Krems.

Grenzüberschreitender Wissensaustausch

Beide Projektverantwortlichen der Donau-Universität Krems betonen die Bedeutung solcher internationaler Projekte für einen effizienten Wissensaustausch auf globaler Ebene. Damit könne nicht nur ein Beitrag für den Ausbau des afrikanischen Hochschulbildungssystems geleistet werden, sondern es würden sich gleichzeitig vielfältige Möglichkeiten ergeben, um von den afrikanischen Projektpartnern zu lernen.