„Der Malort im Dritten“ in der Nähe des Unteren Belvederes in Wien wird getragen von der Idee des Malspiels von Arno Stern. Hier wird frei und ohne irgendwelche Vorgaben gemalt. Der Erfinder Arno Stern und dessen noch heute aktives „Institut du Jeudi“ im 15. Arondissement du Vaugirard von Paris, wo die Malortbetreiberin ihre Ausbildung absolviert hat, stößt europaweit und auch in Österreich auf reges Interesse.
Der in Wien ausgewählte Ort verspricht Ruhe und die notwendige Zurückgezogenheit, die für das Gelingen des Malspiels unabdingbar ist. Das Agieren von kleinen und großen Malspielenden im selben Raum zur selben Zeit ist eine zentrale Idee dieses Malorts. Das Miteinander schafft Konzentration und gegenseitigen Respekt. Der Malort ist ein geschützter Ort, wo die Wertung und der Vergleich keine Rolle spielen. Ein Urteil – das Fremde wie das Eigene – wird durch das wiederholte Malspiel unwichtig. Nicht was wir malen, sondern daß wir dem persönlichen Wunsch zu malen regelmäßig nachgehen, gibt diese Sicherheit. Für das Malspiel braucht es keine Begabung. Vielmehr handelt es sich um Veranlagungen im Menschen, die wir bewahren können und sollten.
Malort gibt Ruhe für die kreative Entfaltung
Das Angebot des Malorts ist ungewöhnlich in einer Zeit, wo alles Andere wichtiger zu sein scheint als wir selbst und die persönliche Erfüllung durch kreatives Tun. Ein Blatt Papier mit Ruhe und Sorgfalt zu befüllen ist eine Herausforderung. Die dafür notwendige Ruhe wird im Malort geboten. Die Konzentration darauf wird nur hier unterstützt. Im Malort beginnt ein Prozess, der seine Zeit braucht. Diesem Tun Regelmäßigkeit einzuräumen ist von zentraler Wichtigkeit.
Es gibt keine Vorgaben und keinen Meister im Malort, nur die dem Malspiel Dienende, die aufmerksam dafür sorgt, daß alle dieselben guten Bedingungen vorfinden. Anhand der ausgesuchten Werkzeuge im Malort lernen die Malspielenden einen sorgsamen Umgang mit den Pinseln und der Farbe. Ansonsten herrscht jegliche Freiheit und jeder bleibt ungestört in seinem Tun.
Die Malspielenden kommen pünktlich in den Malort und ziehen einen Kittel an. Sie wissen dadurch, daß etwas Eigenes beginnt. Wer das Malspiel vorzeitig beenden möchte, verläßt einfach den Raum. Daher bleiben Eltern von kleinen Kindern im Vorraum, um die Kinder gegebenenfalls entgegenzunehmen. Ab drei Jahren ist das Malspiel jedenfalls erlernbar. Die entstandenen Bilder werden am Malort aufbewahrt und dokumentiert.
Weitere Informationen zum Malort im Dritten finden Sie unter malort-im-dritten.at