Bei der „Jubiläumskonferenz“ am Donnerstag und Freitag wollen die europäischen Bildungsminister den vorläufigen Abschluss des „Bologna-Prozesses“ in Budapest und Wien feiern. Das Ziel des Bologna-Prozesses war, bis 2010 einen einheitlichen europäischen Hochschulraum zu schaffen und vor allem eine Vereinheitlichung der Studiensysteme mit den akademischen Abschlüssen Bachelor, Master und PhD.
Doch gerade diese Bologna-Umsetzung war in Österreich und Deutschland ein zentraler Kritikpunkt. Die Studierenden beklagten, dass bei der Einführung häufig die gesamte Stofffülle in ein verkürztes Studium gepresst worden sei und dass dadurch eine Verschulung des Studiums und erhöhter Leistungsdruck die Folge seien. So beklagten auch die Vertreter der European Students Union (ESU), dass die Reform teilweise als Vorwand missbraucht worden sei, um Studiengebühren oder Zugangsbeschränkungen einzuführen.
„Der Bologna-Prozess muss überarbeitet werden. Die Proteste der StudentInnen müssen endlich ernst genommen werden“, fordert ÖGB-Vizepräsidentin Sabine Oberhauser ein verstärktes Engagement zur Problemlösung im universitären Bereich, denn Österreich liegt mit einer AkademikerInnenquote von nur 18 Prozent weit unter dem OECD-Schnitt von 28 Prozent.
Wissenschaftsministerin Beatrix Karl (ÖVP) fordert hingegen die Studenten zur Mitgestaltung auf, „anstatt zu demonstrieren“. Für die kommenden Tage haben die Studenten Proteste angekündigt: Demonstrationen sollen den Bologna-Gipfel begleiten, parallel wurde ein Gegengipfel organisiert.
Links zum Thema
Bologna-Gipfel
Gegengipfel der Studierenden
Wissenschaftsministerium
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Foto: istockphoto