Bildungstrends: Weniger AbsolventInnen an Unis, Studium Wirtschaft schwächelt

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Das Karrierenetzwerk absolventen.at wertet in seinem jährlichen Bericht die Bildungstrends zur AbsolventInnenstruktur und der österreichischen Bildungslandschaft aus. Das Resultat: Während die Zahl der FH-AbsolventInnen von 12.721 im Jahr 2013/14 moderat auf 13.114 AbsolventInnen im Jahr 2014/15 gestiegen ist, verzeichnen die öffentlichen Universitäten weniger AbsolventInnen.

Laut aktueller Zahlen von unidata gab es im Studienjahr 2014/15 33.986 frisch gebackene Uni-AkademikerInnen. Zum Vergleich: 2012/13 waren es noch 37.312 AbsolventInnen (bisheriger Höchstwert) – das entspricht einem Rückgang um neun Prozent. Bereits 2012/13 war die Zahl der Uni-AbsolventInnen, die vorher jährlich stets gestiegen war, erstmals rückläufig.

Bildungstrends: Universitäten werden etwas entlastet

Ein Hauptgrund dürfte sein, dass viele alte Studienpläne mit festen Fristen ausgelaufen sind und Studierende diese vor der Umstellung auf das Bachelor/Master-System noch rasch abgeschlossen haben. Trotz des Rückgangs ist das Betreuungsverhältnis in den beliebtesten Studienrichtungen aber nach wie vor problematisch; die Unis müssten noch stärker entlastet werden. Nun will Wissenschaftsminister Josef Mitterlehner Kooperationen zwischen Fachhochschulen und Universitäten vorantreiben und mehr Studieninteressierte dazu bewegen, ein Fachhochschulstudium zu beginnen. Konkret sollen nach seinen Vorstellungen vor allem wirtschaftsnahe Studienrichtungen wie BWL und Informatik verstärkt an Fachhochschulen angeboten werden.

Studienrichtungen: Wirtschaft an Unis weniger beliebt, Technik holt auf

Im Jahr 2013/14 haben weniger Studierende ein Wirtschaftsstudium an einer Universität abgeschlossen. Während es im Jahr 2012/13 noch 5.261 Wirtschafts-AbsolventInnen gab, sind 2013/14 nur mehr 4.509 zu verzeichnen. An Fachhochschulen ist die Zahl der Betriebswirte jedoch gestiegen. An den Universitäten dürfte sie in den kommenden Jahren weiter sinken – so waren im Semester 2014/15 52.975 Studierende in einem sozial- oder wirtschaftswissenschaftliches Fach inskribiert. Im Semester 2007/2008 waren es noch 67.605.

Dies mag unter anderem auch daran liegen, dass für ein Wirtschaftsstudium eine Voranmeldung notwendig und gegebenenfalls auch eine Aufnahmeprüfung abzulegen ist. Vielleicht schrecken diese Maßnahmen Studierende ab, sich für diese Studienrichtung zu entscheiden oder sie verpassen die Fristen. Daneben hat es sich herumgesprochen, dass es für Wirtschafts-AbsolventInnen keine Jobgarantie mehr gibt. Die Studienrichtungen Technik und Ingenieurswissenschaften hingegen sind gefragter denn je. Am deutlichsten wird das an Fachhochschulen: Hier hat sich der Abstand zwischen inskribierten Studierenden der Fächer Wirtschaft und Technik – 18.381 im Vergleich zu 17.175 im Jahr 2013/14 – weiter verkleinert.

2.396 Studiengänge in Österreich – Ingenieure haben die größte Auswahl

Studieninteressierte in Österreich haben die Qual der Wahl: Derzeit können Sie aus insgesamt 2.396 Studiengängen wählen. Davon werden 482 – und damit die meisten – in den Ingenieurswissenschaften angeboten. Auf Rang zwei folgen die Sozial- und Wirtschaftswissenschaften mit 373 Studiengängen noch vor den künstlerischen Studien mit 187 offerierten Bachelor- und Master-Programmen.

Link zum Thema: absolventen.at