Bildung bleibt in Österreich Erbpacht

Bildung bleibt in Österreich ErbpachtDas Bildungsniveau der österreichischen Bevölkerung ist in den letzten Jahren weiter angestiegen, wie die Statistik Austria heute bei einer Pressekonferenz anlässlich der Veröffentlichung der Publikation „Bildung in Zahlen 2008/09“ mitteilte. 82,6% der Bevölkerung im Alter von 25 bis 64 Jahren weisen einen über die Pflichtschule hinausgehenden Sekundar- oder Tertiärabschluss auf.

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Insbesondere haben Frauen bezüglich des erreichten Bildungsniveaus stark aufgeholt und im Tertiärbereich (Hochschul-, Akademie- oder Kollegabschluss) die Männer mit einem Anteil von 14,5% gegenüber 13,2% bereits überholt.

Doch bei der Bildungsgerechtigkeit hat sich in den letzten 30 Jahren in Österreich nicht viel getan: Kinder von Akademikern werden Akademiker, Kinder von Hilfsarbeitern werden Hilfsarbeiter. „Der Bildungsstand wird weitgehend vererbt“, sagte der Fachstatistische Generaldirektor Konrad Pesendorfer bei der heutigen Pressekonferenz. Dieser Umstand habe sich über die Generationen nicht verbessert.

An der Chance, der Bildungsarmut zu entkommen, hat sich in den letzten Jahren nur wenig geändert. Von den 25- bis 44-Jährigen, die aus Akademikerhaushalten stammen, hatten 2007 rund 42,8% ebenfalls einen akademischen Abschluss. Im Gegensatz dazu erreichten nur 10,3% der 25- bis 44-Jährigen aus bildungsfernen Haushalten einen Tertiärabschluss. Für die Altersgruppe der 45- bis 64-Jährigen zeigt sich eine ähnliche Verteilung. Obwohl zwischen den beiden Altersgruppen generell eine Anhebung des Bildungsniveaus stattfand, haben sich die Bildungschancen der Personen aus bildungsfernen Haushalten nur wenig erhöht.

Ein hohes Ausbildungsniveau reduziert nicht nur das Risiko von Arbeitslosigkeit, sondern auch das Armutsrisiko. 2008 waren 8,2% der Erwerbspersonen mit nur Pflichtschulausbildung arbeitslos, aber nur 1,9% der Personen mit Tertiärabschluss. Nahezu ein Fünftel (19,5%) der Personen, die nach der Pflichtschule keinen formalen Bildungsabschluss mehr erworben haben, waren 2007 armutsgefährdet. Schon ein Sekundarabschluss reduziert das Armutsrisiko auf die Hälfte, für die Bevölkerung mit Hochschulabschluss liegt das Armutsrisiko bei nur noch 5,6%.

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Statistik Austria

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Foto: istockphoto