86 % der erwerbstätigen Österreicherinnen und Österreicher sind mit ihrer aktuellen Jobsituation sehr beziehungsweise eher zufrieden. Getoppt wird dieses Ergebnis leicht vom Nachbarland Schweiz: Hier sind es 88 %, in Deutschland immerhin 81 %. Trotzdem die allgemeine Job-Zufriedenheit hoch ist, sind viele Erwerbstätige bereit, ihren Arbeitgeber zu wechseln: 4 von 10 Österreichern planen in den kommenden 12 Monaten entweder konkret einen Wechsel oder stehen einer beruflichen Veränderung offen gegenüber, jedoch ohne bereits konkrete Schritte unternommen zu haben. Das sind die Ergebnisse einer Studie, die Marketagent.com und FORSA im Auftrag von XING im deutschsprachigen Raum durchgeführt haben.
„Die Zeiten, in denen man ein Leben lang im gleichen Unternehmen gearbeitet hat, neigen sich langsam aber sicher dem Ende zu. Das liegt nicht zuletzt daran, dass sich die Werte der Arbeitnehmer geändert haben: Arbeiten soll dem Leben und der persönlichen Entwicklung dienen – nicht umgekehrt“, sagt Carmen Windhaber, XING Country Managerin Österreich. „Man ergreift spontaner neue Chancen, wenn sie sich einem bieten. Bei XING sehen wir eine große Gruppe an Berufstätigen, die zwar nicht aktiv auf Jobsuche, aber dennoch ‚offen für neue Herausforderungen‘ sind. Diese latent Stellensuchenden sind gerade für HR-Verantwortliche eine interessante Zielgruppe.“
Frauen und Selbstständige sind besonders zufrieden
Neun von zehn Frauen (90 %) sind mit ihrer derzeitigen beruflichen Situation sehr beziehungsweise eher zufrieden. Bei den Männern ist es mit 84 % eine Spur weniger. Neben dem Geschlecht spielt auch die Art der Beschäftigung eine Rolle in punkto Job-Zufriedenheit: Unter den Selbstständigen und Freiberuflern ist die Hälfte (49 %) mit ihrer derzeitigen Situation sehr zufrieden. Bei den Angestellten und Beamten ist es nur gut ein Drittel (35 %). Und auch der Arbeitsort beeinflusst den Zufriedenheitsfaktor: Während nur 27 % der in Wien arbeitenden Personen mit ihrer derzeitigen beruflichen Situation sehr zufrieden sind, sind es bei den Erwerbstätigen in den anderen Bundesländern immerhin rund 40 %.
Jobwechsel: Vor allem Männer und junge Erwerbstätige sind sprungbereit
10 % der unselbstständigen ÖsterreicherInnen haben einen Jobwechsel in den kommenden 12 Monaten konkret eingeplant. Als wechselfreudiger zeichnen sich dabei die Männer aus. Während 12 % der Männer konkret planen, im nächsten Jahr den Arbeitgeber zu wechseln, sind es bei den Frauen nur 7 %. Weitere 30 % der unselbstständig Beschäftigten geben an, einem Job-Wechsel offen gegenüberzustehen, aber noch keine konkreten Schritte unternommen zu haben.
Dennoch: Die Österreicher sind treuer als die Deutschen
Im Vergleich zu den Deutschen möchten die ÖsterreicherInnen dennoch eher langfristig beim jetzigen Arbeitgeber bleiben: In Deutschland wollen 41 % der Männer und 34 % der Frauen im kommenden Jahr einen neuen Job finden. In der Schweiz möchten sich 12 % der Männer und immerhin 16 % der Frauen beruflich verändern. Die Einstellung zum Jobwechsel unterscheidet sich bei den ÖsterreicherInnen nicht nur nach Geschlechtern sondern auch nach Generationen: Bei den 18- bis 29-Jährigen plant jede/r Zweite (51 %), im nächsten Jahr den Arbeitgeber zu wechseln, beziehungsweise steht einem Wechsel offen gegenüber. Mit zunehmendem Alter sinkt die Wechselwilligkeit: Nur noch ein Fünftel der österreichischen Erwerbstätigen zwischen 50 und 65 Jahren (22 %) ist offen für oder plant konkret einen Wechsel. Vor allem in Niederösterreich oder im Burgenland Beschäftigte sind wenig wechselwillig: Hier möchten 70 % langfristig im aktuellen Unternehmen bleiben. In Wien streben dies nur rund 56 % an, in der Steiermark und Kärnten 57 % sowie in Oberösterreich und Salzburg 59 %.
Sich selbst als Arbeitgeber bleiben Selbstständige und Freiberufler treu, denn 64 % wollen nicht in ein Angestelltenverhältnis wechseln. Immerhin knapp ein Drittel der Befragten (30 %) steht diesem Wechsel allerdings offen gegenüber. Und 6 % planen sogar konkret, in den nächsten 12 Monaten in ein Angestelltenverhältnis zu wechseln. In Deutschland ist der Wunsch selbstständig zu bleiben mit 77 % sogar noch höher als in Österreich.