Corona-Lockdown & Homeoffice: Hat die Krise uns behäbig gemacht?

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Der Corona-Lockdown hat vieles hervorgebracht, das ist wohl ohne Frage so. Es gibt viele Verlierer und einige Gewinner durch diesen totalen Ausnahmezustand, auch das ist sicherlich ein Fakt. Alles rund um das Internet darf sich sicher zu den Gewinnern zählen, das betrifft zum Beispiel die Online Casinos. Sie erfreuen sich schon lange großer Beliebtheit, doch während des Lockdowns konnten sie einen zusätzlichen Besucherstrom verzeichnen.

So haben beispielsweise Mr Green und viele andere davon profitiert. Sie boten gerade während des Lockdowns die einzig mögliche Abwechslung, um sich endlich mal wieder der Realität entziehen zu können und Spaß und Entspannung zu erleben.

Die Realität durch den Corona-Lockdown

„Nichts geht mehr“, bekannt ist dieser Satz vor allem vom Roulette, doch dass er jemals den Alltag der Menschheit beschreiben würde, damit hat wohl niemand gerechnet. Genauso war es aber. Alles wurde von heute auf morgen geschlossen, sämtliche Geschäfte, mit Ausnahme der systemrelevanten Versorger, alle Schulen, Kitas, Sportstätten, jedes Kino, die Theater, die Restaurants und sogar viele Betriebe mussten schließen.
Einziger Ausweg aus dieser Situation ist die Benutzung der Online Welt. Um überhaupt noch Unterricht stattfinden lassen zu können, musste dies online geschehen. Das Gleiche galt und gilt teilweise noch immer für viele Betriebe und Unternehmen. Und plötzlich bekam das Homeoffice eine ganz neue Bedeutung.

Ohne diese Möglichkeit wäre vieles zur totalen Stagnation gekommen. Die Realität ist vollkommen verändert. Die einen arbeiten gar nicht mehr, da es in bestimmten Branchen überhaupt keine Möglichkeiten für das Homeoffice gibt. So landeten sie in der Kurzarbeit. Die anderen haben von heute auf morgen ihr Büro in den heimischen vier Wänden aufgeschlagen.

Hat die Krise uns behäbig gemacht?

Vermutlich ist die Basis dieser Frage die Äußerung von Friedrich Merz. Der CDU-Politiker warnt davor, dass sich viele Menschen in der Corona-Krise an ein Leben ohne Arbeit gewöhnen könnten. Auf Grund dieser Äußerung zeigten sich Vertreter von SPD und Linken sehr empört.
Sicherlich kann jeder darauf seine eigene Sichtweise haben, doch wenn man den Corona Lockdown und dessen Folgen einmal genauer betrachtet, dann ist wohl kaum davon auszugehen, dass er die Menschen behäbig macht.

So sieht die Realität aus

Durchaus vorstellbar ist sicherlich, dass die ersten Momente der Kurzarbeit als eher positiv empfunden wurden. In dieser unwirklichen Zeit hat die Tatsache, nicht zur Arbeit zu gehen und dennoch Geld zu bekommen, sicher etwas von einem Sonderurlaub.
Ähnlich erging es auch den Schülern, die sich zu Beginn durchaus darüber freuten, plötzlich zusätzliche Ferien zu haben. Doch dieser Zustand hielt beim größten Teil der Bevölkerung nur sehr kurzfristig an.

Die Schüler vermissten ihr soziales Umfeld und sogar ihre Lehrer. Die Aufgaben ohne jede Hilfe – so war zumindest zu Beginn der Krise – vollkommen allein zu bewältigen, war überfordernd und langweilig zugleich. Immer mehr Schüler sehnten sich nach einem normalen und gewohnten Alltag.

Für die Kurzarbeiter stellt sich die Situation ähnlich da. Man sitzt ohne jede Aufgabe zu Hause und wartet von Tag zu Tag darauf, dass endlich wieder Normalität Einzug in den Alltag hält. Die Fakten sind klar, man bekommt weniger Geld, hat keine sinnvolle Aufgabe und Beschäftigung und man verliert alle sozialen Kontakte. Ob dieser Zustand wirklich einer ist, an den man sich gern gewöhnen möchte, sei einmal dahingestellt.

Homeoffice: Das Büro im Jogginganzug

Bis zum Corona Lockdown war Deutschland das Land, das im europäischen Vergleich in Sachen Homeoffice vollkommen hinterherhinkte. So musste Deutschland sehr schmerzhaft feststellen, dass der Mangel an digitalen Möglichkeiten sich während der plötzlich auftretenden Krise zunächst sehr gerächt hat. Viel zu spät wurde reagiert.

Erst jetzt werden Schulen und Hochschulen mit dem entsprechenden Equipment ausgestattet, um überhaupt adäquaten Online Unterricht anzubieten. Ohne die Hilfe verschiedener Softwarehersteller, die ihre Dienste kostenlos oder kostengünstig anboten, wären viele Unternehmen überhaupt nicht in der Lage gewesen, ihre unternehmerischen Tätigkeiten aufrechtzuerhalten.

Hierzulande war das Homeoffice mit vielen Vorurteilen belegt, und das, obwohl Studien längst bewiesen hatten, dass die Arbeit im Homeoffice oftmals sehr viel effizienter ist, als die im Büro. Hinzu kommt noch, dass auch die Zahl von Krankmeldungen drastisch im Homeoffice zurückgehen.
Inzwischen hat sich längst gezeigt, wie effektiv das Arbeiten zuhause sein kann. Die Arbeitnehmer haben viel mehr Zeit für ihre Familien, lästige und stressige Arbeitswege entfallen und die Zeit, die gearbeitet wird, wird höchst effektiv genutzt. Das Argument, dass der „Gammellook“ im Homeoffice Einzug hält, soll häufig deutlich machen, wie oberflächlich die Arbeitnehmer doch mit ihrem Job umgehen.

Dieses Argument ist einfach oberflächlich und unhaltbar. Ein Arbeitnehmer sitzt bequem und gemütlich gekleidet vor seinem PC. Vermutlich fühlt er sich dabei auch noch sehr wohl. Das allein reicht schon aus, um effektiver zu arbeiten, als das sonst der Fall ist, wenn man im unbequemen Anzug oder im Kostüm vor dem PC sitzt. Inzwischen haben viele Arbeitnehmer für sich entdeckt, dass das Homeoffice eine tolle Alternative ist. Damit ist es wohl kaum etwas, das die Menschen faul und behäbig macht.